Am 26.04.2022 fand die Abschlussveranstaltung des Projekts “Dialog(t)räume” statt. Die Projektteams der Diakonischen Werke Hamburg und Schleswig-Holstein luden nach Rendsburg ein, um in verschiedenen Formaten die Themen Dialog, Raum, Vielfalt und Träume zusammenzubringen. Die Highlights aus den Projektaktivitäten wurden auf Stellwänden in einem Gallery Walk sichtbar gemacht.
Einleitende Grußworte von Pastor Heiko Naß machten auf den wichtigen Fokus Antirassismus aufmerksam und erinnerten an die Banneraktion “Rassismus schadet der Seele” innerhalb der Internationalen Wochen gegen Rassismus aufmerksam.
Die Spoken-Word-Künstlerin Patience Amankwah inspirierte direkt zu Beginn auf kreative lyrische Weise und teilte ihre Gedanken zu einer antirassistischen Gesellschaft und einem guten Zusammenleben.
Der Musiker Boubacar Konte hat auf der Kora die Veranstaltung an verschiedenen Stellen passend untermalt.
Inhaltlich bot am Vormittag Nicolas Moumouni einen bildreichen Einstieg in das Thema “Räume”. Diese Fragen haben die Teilnehmenden zur Reflexion mit auf den Weg bekommen:
- Wer verfügt über Räume (Besitzer*innen bzw. Anbieter*innen)?
- Wo liegen die Räume (geographisch, barrierefrei, neutral, vertraut)?
- Wer darf welche Räume nutzen (Frage der Zugänge für alle Zielgruppen)?
- Öffentliche vs. private bzw. konfessionelle Räume?
- Wem gehört der öffentliche Raum (Denkmäler, Straßen, öffentliche Plätze etc.)?
- Welche Regeln gelten für die Nutzung von Räumen (Hausordnung, Mietvertrag, etc.)?
- Welche Möglichkeiten haben die Raumsuchende bei der Gestaltung?
Daraufhin bot ein Vortrag von Christian Perl einen Einstieg in die Methode des Dialogs. Die Grundprinzipien des Dialogs sind:
- absolute Gleichwürdigkeit aller Teilnehmenden
- der Beitrag jedes Gruppenmitglieds wird für die Weiterentwicklung der Gruppe als unentbehrlich betrachtet
- jede*r kann sich mitteilen ohne unterbrochen zu werden
- Offenheit, gegenseitiger Respekt, einander zuhören und sich authentisch mitteilen stehen im Mittelpunkt des Dialogs.
Diese Prinzipien zogen sich auch durch den zweiten Teil der Veranstaltung, die Workshops.
1. Workshop: Diversitätssensible Veranstaltungsplanung – Laurel Chougourou
In einem interaktiven Workshop haben sich die Teilnehmenden gemeinsam mit Laurel Chougourou angeschaut, welche Ansprüche an Raum, Bilder und Sprache bestehen, um möglichst vielen Menschen mit ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Das neue Wissen wird dazu beitragen, dass in Zukunft die eigene Perspektive erweitert und bei zukünftiger Veranstaltungsplanung die Diversitätssensibilität als Prinzip in den Fokus gesetzt werden kann.
2. Die Kraft des Dialogs – Christian Perl
Die Inhalte des Vortrags vom Vormittag konnten die Teilnehmenden in einem Workshop selbst erleben und ausprobieren. Highlight dieses Workshops war der Versuch eines Dialogs zur Fragestellung “Wie unterschiedliche sind wir eigentlich?”. Aus der Sitzordnung im Kreis konnte sich eine Person das Sprechsymbol aus der Mitte holen und den eigenen Gedanken “kurz, aber von Herzen” mit der Gruppe teilen. Dann wurde das Sprechsymbol wieder in die Mitte gelegt und war frei für eine nächste Person. Es wurde deutlich, dass durch diese Methode ein entschleunigter Dialog möglich war, der auch den Menschen Raum bot, die z.B. wegen einer leiseren Stimme sonst weniger gehört werden.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und Teilnehmenden für den inspirierenden Austausch. Ein besonderer Dank gilt Projektteam-Mitglied Anne Pelzer, die als Moderatorin durch die Veranstaltung geführt und die Erfahrungen des Tages sensibel zusammengeführt hat.