Die Bedingungen in der kommunalen Unterbringung von geflohenen Menschen haben sich seit dem letzten Jahr deutlich negativ entwickelt: Es mangelt insgesamt an bezahlbarem Wohnraum in Schleswig-Holstein.
Viele neue Unterkünfte sind entstanden, in denen Mindeststandards nicht mehr eingehalten werden. Schon vor den gestiegenen Flüchtlingszahlen mussten geflüchtete Menschen zum Teil über Jahre in den kommunalen Unterkünften verweilen, weil Wohnraum in der Fläche und die Perspektive auf positive Veränderung fehlten.
Diese Situation ist für die Geflüchteten, aber auch für die Mitarbeitenden in den Betreuungsdiensten besorgniserregend, wenn das Ziel einer gelingenden Integration aufrechterhalten werden soll. Mit dem Ziel, die Thematik mit Entscheidungsträger*innen im Lande zu diskutieren, erneut eine Einhaltung von Mindeststandards zu fordern und auf die Not der Geflüchteten und Mitarbeitenden aufmerksam zu machen, nehmen die Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände Schleswig-Holstein und der Beauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig-Holstein die Unterbringung von Geflüchteten in den Blick. Im Rahmen eines landesweiten öffentlichen Fachtags wollen wir gemeinsam mit Ihnen und Euch Handlungsempfehlungen erarbeiten.
Programm:
09:00 Begrüßung und Einstieg in das Thema – Michael Saitner, Vorsitzender der LAG der freien Wohlfahrtsverbände Schleswig-Holstein,
Stefan Schmidt, Beauftragter für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig-Holstein
Grußworte
Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Ministerin für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein
Marc Ziertmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitgliedes des Städteverbandes Schleswig-Holstein, für die kommunalen Landesverbände
09:45 Herausforderungen, Wege und Chancen aus Sicht des Landes
Norbert Scharbach, Abteilungsleiter Integration, Teilhabe, Ehrenamt, Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein
10:00 Praxisberichte aus der kommunalen Unterbringung in Schleswig-Holstein
Arbeiterwohlfahrt– Flensburg, Diakonie – Kiel, Gudow/Mölln, Nordfriesland, DRK Lübeck
Psychische Gesundheit Geflüchteter in den Gemeinschaftsunterkünften am Beispiel Lübeck
Dr. Daniel Alvarez Fischer, Privatdozent, Institut für Neurogenetik, Universität zu Lübeck
11:15 Kaffeepause
11:30 Herausforderungen, Wege und Chancen aus Sicht der Kommunen
Gerwin Stöcken, Stadtrat für Soziales, Wohnen, Gesundheit und Sport, Stadt Kiel
NN Kreis
Wenzel Waschischeck, Flüchtlingsbeauftragter der Gemeinde Henstedt-Ulzburg
12:15 Sicht der Wohnungswirtschaft auf die aktuelle Lage und Wege aus der Krise
Andreas Breitner, Verbandsdirektor, Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V.
Alexander Blažek, Verbandsvorsitzender Haus & Grund
12:35 Vorstellung der aus Sicht der Veranstalter erforderlichen Mindeststandards für die Unterbringung von Geflüchteten in Schleswig-Holstein
Torsten Döhring, stellvertretender Beauftragter für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig-Holstein
12:45 Mittagspause
13:30 Ideen für das politische Handeln
Workshop I: Kommunale Perspektiven in der Wohnraumversorgung (Hatice Erdem und Krystyna Michalski)
Workshop II: Bedarfe der Betreuungsverbände im Rahmen der kommunalen Unterbringung (Florian Töpfer und Leoni Umlauft)
Workshop III: Konzepte der Wohnungswirtschaft für die Schaffung von Wohnraum für besondere Bedarfsgruppen (Andreas Breitner, Bernd Hannemann und Alexander Blažek)
Workshop IV: Handlungsempfehlungen für die politische Arbeit in Schleswig-Holstein (Torsten Döhring und Doris Kratz-Hinrichsen)
15:15 Präsentation der Ergebnisse aus den Workshops und Übergabe der Ergebnisse an die Vertreter*innen der Fraktionen
16:00 Abschluss und Ausblick
Moderation: Hatice Erdem, Dr. Jasmin Röhl Azazmah
Flyer des Fachtags: FB Fachtag Geflüchtete Unterbringung
Anmeldung bis zum 20.04.23 hier: