Deutsch-Südwest, Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika, Neu-Guinea, Samoa, Tsingtau – der Rassismus in Deutschland hat seine Wurzeln auch in der Kolonialzeit
Die meisten Menschen in Deutschland wissen, dass Deutschland Kolonien hatte. Aber viel mehr wissen die meisten nicht, denn die Kolonialzeit endete 1919.
Später, im Dritten Reich, gab es Pläne, ein neues Kolonialreich zu erobern: Deutsche Truppen kämpften in Libyen, italienische in Äthiopien. Aber es blieb bei Plänen.
Heute ist von dieser Zeit aber viel mehr übrig geblieben, als die meisten wahrhaben wollen. Die Beziehungen zu vielen afrikanischen Staaten werden von der Geschichte belastet, vor allem, wenn europäische Staaten und besonders Deutschland an der Aufarbeitung scheitern. Die Kolonialzeit wird bis heute verklärt, Verbrechen geleugnet. Auch der Rassismus in Deutschland hat seine Wurzeln in der Kolonialzeit,
als das Überlegenheitsgefühl der „Weißen“ die offizielle Begründung für die Eroberungen bildete.
Die Diskussion kommt aber immer wieder auf, wenn in einem Ort über die „Peters-Straße“, den „Leutwein-Platz“ oder „Lüderitzstraße“ oder „Wissmannstraße“ diskutiert wird. Außerdem sind viele Museen voll von Völkerkunde-Exponaten, bei denen es wenige Informationen darüber gibt, wie die in den Besitz des Museums gelangten. Forscht man nach, wird es oft unangenehm.
Viele Gründe also, uns mit diesem Thema zu beschäftigen.
Anmeldung / Information: reinhard.pohl@gegenwind.info