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Intersektionalität

Intersektionalität ist eine besondere Form von Mehrfachdiskriminierung. Dieser Begriff wurde durch Audre Lorde geprägt. Sie argumentierte, dass verschiedene Unterdrückungsformen nicht gegeneinander aufzuwiegen seien, sondern miteinander in Bezug gesetzt werden müssen. Dieser Begriff bedeutet also viel mehr als nur die Überlagerung von verschiedenen Diskriminierungsformen.

“There is no such thing as a single-issue struggle, because we do not lead single-issue lives.”
(Audrey Lorde 1982)

Kimberlé Crenshaw verwendet das Konzept der Intersektionalität Ende der 1980er Jahre  im Kontext des rechtlichen Schutzes vor Diskriminierung durch die Anti-Diskriminierungsgesetze in den USA. Ihr Ziel war, Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass vor allem Rassismus, Geschlecht und Klassismus intersektional interagieren und so eine besondere Form von Diskriminierung konstruieren, die nicht rechtlich geschützt ist.

Sie erklärt Intersektionalität anhand des Beispiels einer Straßenkreuzung (eng. Intersection):

„Nehmen wir als Beispiel eine Straßenkreuzung, an der der Verkehr aus allen vier Richtungen kommt. Wie dieser Verkehr kann auch Diskriminierung in mehreren Richtungen verlaufen. Wenn es an einer Kreuzung zu einem Unfall kommt, kann dieser von Verkehr aus jeder Richtung verursacht worden sein – manchmal gar von Verkehr aus allen Richtungen gleichzeitig. Ähnliches gilt für eine Schwarze Frau, die an einer „Kreuzung“ verletzt wird; die Ursache könnte sowohl sexistische als auch rassistische Diskriminierung sein.“ (1989: 149)

Intersektionalität zeigt also, dass strukturelle Diskriminierung vielschichtig und komplex ist. Intersektionalität ist relevant, obwohl intersektionelle Diskriminierung nicht rechtlich geschützt ist.

 

Quellen und weiterführende Informationen:

Eine Welt der Vielfalt e.V., https://www.ewdv-diversity.de/diversity/intersektionalitaet/

Audre Lorde 1999, “There is no hierarchy of oppression”. In: Eric Brandt, Dangerous Liasons: Blacks, Gays and the struggle for Equalitz, New York, New York Press

Kimberlé Crenshaw, 1989, “Demarginalizing the Intersection of Race and Sex: A Black Feminist Critique of Antidiscrimination Doctrine, Feminist Theory and Antiracial Politics”, University of Chicago Legal Forum 139

 

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