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Critical whitness ( Kritisches weiß-Sein) umfasst verschiedene Konzepte von (eigenen) weißen Privilegien durch eine strukturell rassistische Gesellschaft. Es geht z.B. um Norminierung und Erkenntlichmachung von weiß-Sein, um historische, politische und persönliche Auseinandersetzungen mit Rassismus.

Dazu gehören auch das Wahr- und Annehmen von (eigenen) verinnerlichten rassistischen Denk- und Verhaltensweisen, eine entsprechende veränderte soziale und politische Haltung und Verantwortungsübernahme durch weiße Menschen.

Kritik an Begriff und Praxis:

Critical whiteness sollte ein Teilaspekt antirassistischer Arbeit sein, in der v.a. People of Color im Fokus stehen sollten. Durch die Gewichtung von weiß-Sein werden jedoch häufig v.v. Themen und Gefühle weißer Menschen in den Mittelpunkt gerückt.

Quelle: Queerulant_in. Queere Politiken und Praxen (Jahrgang 10, Ausgabe 1) – Dezember 2021 

 

Diese Liste von Noah Sow kann dir beim erkennen deiner Privilegien helfen

Weiße Privilegien bedeuten:

  • als Individuum betrachtet zu werden
  • als Mitglied der Bevölkerung betrachtet zu werden
  • nicht automatisch als „fremd“ bezeichnet zu werden
  • nicht rechtfertigen zu müssen, weshalb du in deinem eigenen Land leben oder weshalb du überhaupt in  deiner Farbe existierst
  • sich und deine Gruppe selbst benennen zu dürfen
  • alle Menschen, die nicht weiß sind, benennen, einteilen und kategorisieren zu dürfen
  • dass deine Anwesenheit als normal und selbstverständlich betrachtet wird
  • sich benehmen zu können, als spiele deine eigene ethnische Zugehörigkeit keine Rolle
  • jede andere Kultur nachäffen oder sich in Teilen aneignen zu können, ohne dafür von der Mehrheitskultur ausgegrenzt zu werden (ausgelacht vielleicht…ausgegrenzt aber nicht)
  • bestimmen zu dürfen, inwiefern die Errungenschaften und Meinungen aller Menschen die nicht weiß sind, relevant sind, selbst wenn diese Menschen viel gebildeter sind als man selbst
  • aufzuwachsen, ohne dass du selbst rassistisch beleidigt werden könntest (deine Familie eventuell. Du selbst nicht)
  • in der Gesellschaft, in der du dich bewegst, öffentlich anonym bleiben zu können, wenn du willst
  • in deinem eigenen Land nie darüber nachdenken zu müssen, ob Verdächtigungen oder Kontrollen vielleicht aufgrund deines „anderen ethnischen“ Aussehens erfolgen
  • von Fremden nicht über deine Herkunft und die Herkunft all deiner Vorfahren abgefragt zu werden

Quelle: Sow, Noah (2018): Deutschland schwarz weiß. 10. Aufl. BoD-Books on Demand, Norderstedt

Zum Weiterlesen und -informieren

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